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Tragflächenboot SCHELL-1 "VS-8"
In den letzten Kriegsjahren wurde die Entwicklung der Tragflächenboote auf der "Schloßwerft" in Hamburg-Harburg bis zur Erprobungsreife vorangetrieben. Unter der Bezeichnung "VS-8" und "VS-9" (Bau-Nr.: 1689/1690) wurde auf der Werft nach dem Sachsenberg-Schertel-System die damals weltweit größten Tragflächenboote gebaut. Sie hießen SCHELL-1 und -2, (benannt nach dem General der Pioniere von Schell). Sie wurden im Heeresauftrag unter Marineaufsicht gebaut, sollten dem schnellen Nachschub-Verkehr dienen, erstlinig Panzer über's Mittelmeer nach Afrika transportieren. Für genau diesen Zweck war im Boot achtern ein dockartiger Laderaum mit 12.6 m Länge und 4 m Breite eingebaut, in den zwei Schwimm-Pontons mit Panzer eingeschwommen werden konnten.
Die Boote waren 31,9 m lang, 10,26 m breit und hatten 2 m Tiefgang (mit Flächen 4.25 m). Die Verdrängung betrug knapp 100 Tonnen. Es waren 2 Daimler-Benz 20zyl.-V Viertakt-Diesel Typ MB 501 und Rädergetriebe 1:9 eingebaut. Für VS-9 war ein Kegelrad-Z-Getriebe zur Vermeidung der freiliegenden Wellen vorgesehen. Die Motoren mit Aufladung leisteten je 2500 PS. Somit stand eine Antriebsleistung von 3660 (mit Turbo 5000 PS) zur Verfügung, die eine Geschwindigkeit von 45 kn auf Fläche ermöglichten.
Die Boote wurden aus Leichtmetall in Knickspant-Bauweise gebaut. Der Rumpf wies eine Stufe auf, die dem besseren Strömungsabriß diente. Die Tragflächen waren etwa gleichgroße und gleich belastete Stahlflossen.
Das Fahrverhalten war bis Seegang 5 gut. Fahren vor der See war jedoch aufgrund zu geringer Motorenleistung recht kritisch, bzw. nicht möglich. Deshalb sollte der MB 501 gegen den MB 511 ausgewechselt werden, was jedoch nicht mehr geschah.
Wie bei allen Tragflächenbooten, war natürlich auch bei VS-8 der Drehkreis recht groß.
Zum Eigenschutz waren 4 Flakgeschütze 1,5 cm in Plexikuppeln vorgesehen. Während der Erprobungen waren diese Geschütze jedoch durch Attrappen ersetzt und es ist auch nicht sicher, ob jemals die echten Flak-Geschütze eingebaut worden sind.
Zur Anlandung der Panzer an Küsten ohne Infrastruktur waren Pontons gebaut worden. Diese hatten die Abmessungen 12,5 x 3,91 x 1,7 m (leer 0.3 m). Sie waren mit eigenem Antrieb versehen (zwei Otto-Motoren von je 40 PS auf 2 Schrauben), hatten im Bug eine Landeklappe von 2.5 m Länge. Damit konnten die seinerzeit üblichen Panzer problemlos verladen werden: der 38T wog 9t, der III wog 16,9 t und der IV mit Langrohr 22.5 t).
In der Erprobung wurde eine Verladezeit von 1 Stunde 50 min. sowie Anlandezeit 55 min. erreicht. Dabei wurde das Tragflächenboot durch Fluten achtern um etwa 2 m abgesenkt.
VS-8 wurde 1943 gebaut und bis 1944 erprobt. Es ging durch Strandung nach Motorenausfall im Sturm verloren. VS-9 wurde nicht gebaut, bzw. nicht fertiggestellt.
Das Modell
Nach langen Recherchen und nachdem die Original-Pläne aufgetrieben werden konnten, waren wir in der Lage, eine exakte Schiffsdokumentation von diesen interessanten Einheiten zu machen.
Die wichtigste Überlegung betraf den Antrieb. Es war klar, man braucht besonders in der Start-Phase sehr große Antriebsleistung. Genauso klar war, daß das alles so gut wie nichts wiegen darf. Das Original hat am Heck bis zur "Panzerwanne" nur ca. 50 cm Tiefgang und im Bereich der Stufe ca. 1,3 m. Damit ergibt sich ein Völligkeitsgrad "Delta" von ca. 0.2 für den Rumpf; das ist etwa nur die Hälfte eines normalen Schnellbootes!
Unter Berücksichtung von Akku-, Fahrtregler- und Motorengewichte wurde somit schnell klar, daß das nicht mit einem kleinen Modell realisierbar sein kann. So ergab sich der Maßstab 1:25 für den sinnvollen Modell-Maßstab. Das Modell wird folglich 1,28 m lang und 42 cm breit!
Mit diesen Vorgaben hat dann unser Zeichner F.W.Besch den Modellbau-Plan konstruiert. Als nächstes haben wir -voller Spannung- den Rumpf, das Deck und den Aufbau aus GfK im Negativ-Verfahren gefertigt, ebenfalls immer darauf bedacht, Gewicht zu sparen. Die Tragflächen sind aus einem speziellen, hochfesten und mit Alu-Pulver versetzten Harz gegossen und mit Alu-Rundmaterial zusätzlich armiert.
Im Sommer 2002 konnte dann die Jungfernfahrt sehr erfolgreich durchgeführt werden. Ziemlich genau 58 Jahre nachdem das damals sensationelle Boot auf der Elbe sich auf seine Stelzen stellte, tat dies auch unser Modell.
Das Modell wurde mit dem Drehstromantrieb MAGIC-DRIVE (Simprop) motorisiert. Es läuft äußerst exakt und sicher auf Geradeauskurs. Bis der Rumpf frei aus dem Wasser ist und das Boot nur noch auf den Flächen gleitet, bedarf es keine 10 Meter; dann ist die Antriebsleistung problemlos auf ca. 70% zu reduzieren, um das Boot auf Flächen zu halten. Der Drehkreis ist - wie beim Original - natürlich auch beim Modell recht groß. Es läuft sehr sicher und stabil im aufgetauchten Zustand, auch bei vollem Ruderausschlag ist es problemlos manövrierbar.
Kein Modell für Anfänger, sicher auch keines für kleine Gewässer!
Zum Antrieb werden brushles-Antriebe oder CoSa-Motoren empfohlen.
Aber wohl das faszinierenste, was wir jemals zu Wasser gebracht haben!
Lieferbar sind: HHP-0310 * Bauplan-Set in 1:25
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